
The Power
Willkommen bei The Power – Wer hat die Macht?, der Show, die uns eindrucksvoll vor Augen führt, wie absoluter Machtrausch, paranoider Gruppenzwang und fein dosierter Verrat zu besten Fernsehunterhaltung verschmelzen. Hier bekommt das Wort soziales Experiment endlich wieder die verdiente Prise Zynismus.
Woche für Woche darf sich ein glücklicher Mensch als heimlicher Diktator versuchen – pardon, Power Player. Dieser entscheidet darüber, wer Luxus genießen darf und wer nicht mal heiß duschen darf – ganz großes Kino. Natürlich bleibt seine Identität streng geheim, was für allerlei subtile Schachzüge und absolut gar keine hysterischen Ausraster sorgt.
Und weil das noch nicht genug ist, muss der unsichtbare Strippenzieher am Ende der Woche jemanden nominieren, der das Haus verlassen soll – sofern dieser nicht vorher Sherlock Holmes spielt und den Machthaber enttarnt. In dem Fall fliegt natürlich der Möchtegern-Machiavelli selbst raus. Fairness pur, oder?
24 Stunden Dauerüberwachung, keinerlei Kontakt zur Außenwelt, und ein Umfeld, das emotionale Stabilität nicht gerade fördert – alles also wie ein Spa-Wochenende, nur mit mehr Kameras, Misstrauen und kalkuliertem Psychodruck. Das Ganze gibt’s dann garniert mit der Aussicht auf sagenhafte 40.000 Euro – eine Summe, für die man sich selbstverständlich gerne zum manipulativen Intriganten mit Zwangsneurosen ausbilden lässt.
The Power zeigt uns eindrucksvoll, wie gut Menschen mit absoluter Macht, ständigem Druck und einer Prise Größenwahn umgehen können. Spoiler: nicht besonders. Und genau deshalb kann man einfach nicht wegschauen.