In dieser feinfühligen Sozialstudie, die zufällig im Reality-TV-Segment gelandet ist, treffen zwei Welten aufeinander, die sich unter normalen Umständen wohl nur begegnen würden, wenn der Nerd versehentlich ein Instagram-Model liked. Auf der einen Seite die Beautys – stets perfekt geschminkt, mit einem ausgeprägten Interesse an Tiefgründigem wie Lippenstiftfarben und Followerzahlen. Auf der anderen Seite: die Nerds – wandelnde Wikipedia-Seiten mit Vorliebe für Dinge, die weder glitzern noch bei TikTok im Trend sind.

Das revolutionäre Konzept: Man steckt diese beiden Spezies in eine luxuriöse Villa und beobachtet, was passiert. Die Beautys sollen den Nerds beibringen, wie man „cool“ wird – ein wissenschaftlich natürlich völlig haltbarer Begriff – während die Nerds die Beautys mit sowas wie Wissen konfrontieren. Das Ganze nennt sich dann „persönliches Wachstum“. In Wahrheit sieht man Menschen dabei zu, wie sie bei Allgemeinwissensfragen scheitern oder verzweifelt versuchen, einen Taschenrechner zu bedienen, als wäre es ein Alien-Artefakt.

Was die Show besonders macht? Sie verkauft Klischees mit einem derart selbstbewussten Dauerlächeln, dass man fast vergisst, dass man hier Stereotype im Schönheits-OP-Glow gegen Brillengläser mit -6 Dioptrien antreten lässt. Die Aufgaben sind kreativ genug, um die Beteiligten maximal aus der Komfortzone zu schleudern – natürlich alles im Dienste der Unterhaltung und der inneren Erleuchtung.

Und am Ende steht – wer hätte es gedacht – nicht etwa ein vertieftes Verständnis füreinander, sondern die leise Hoffnung, es irgendwie in die nächste Reality-Show zu schaffen. Bildung? Charakterentwicklung? Ach was. Hauptsache, man hat es mal ins Fernsehen geschafft und kann beim nächsten Casting sagen: „Ich war die, die einem Physiker Schminken beigebracht hat.“